KOMMT gerade in den Nachrichten:

Cogito, ergo sum

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„Fakten — 24. Jun. 2022
ifo Geschäftsklimaindex gesunken (Juni 2022)
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juni auf 92,3 Punkte gefallen, nach 93,0 Punkten im Mai. Die Unternehmen waren etwas weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus. Die drohende Gasknappheit bereiten der deutschen Wirtschaft große Sorgen.“

https://www.ifo.de/umfrage/ifo-geschaeftsklimaindex

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Blinken die Außen DingsBumms…
Die Körpersprache
Heyyy du DingsBumms DU vertrittst Deutschland…
Hast du es nötig dir jedes mal eine Bestätigung des gesagten einzuholen?

Ich kann diesen GANZEN Scheiß nicht mehr ertragen

Zwei Mal hat er sie angesehen, NUR 2x
Danach IST ER vorangegangen…
Ja so IST DAS in der Internationalen Politik (Eigentlich kommt es auf den Menschen an, seine Erziehung. Damen HABEN Vorrang) WER tanzt nach wessen Pfeife?!

Und sowas vertritt Deutschland…
Deutschlands Interessen(!)

Wie gesagt es kommt IMMER auf den Menschen an. Blinken IST KEIN Mann von Welt!

„„Das Geschlecht der Diplomatie“ – Geschlechterrollen in den Außenbeziehungen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart

Von
Daniel Sidler/Philipp Zwyssig, Historisches Institut, Universität Bern
„Hat Diplomatie Geschlecht?“ Mit dieser Frage beschäftigte sich eine vom 01. bis 03. Dezember 2011 in Bern stattfindende Tagung. Organisiert wurde sie von den Leitern und Mitarbeiterinnen des an der Universität Bern angesiedelten und von 2007 bis 2010 durch den Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekts „Weibliche Diplomatie? Frauen als außenpolitische Akteurinnen (18. Jahrhundert)“. Der Abschluss dieses Projekts sollte als Ausgangspunkt für eine vertiefte, epochenübergreifende Diskussion der Frage nach der Bedeutung der Kategorie Geschlecht in Außenbeziehungen genutzt werden. Ziel der Tagung war folglich nicht eine Aufzählung von Beispielen in der Diplomatie tätiger Frauen, sondern die Erörterung geschlechtergeschichtlicher Zugänge zur Diplomatiegeschichte.

In ihrem einleitenden Referat wies CORINA BASTIAN (Bern) auf die fehlende konzeptuelle Fundierung des Untersuchungsgegenstandes hin. Trotz einiger Fallstudien über die Rolle von Frauen als Akteurinnen in den Außenbeziehungen sei noch kaum nach Wandel und Kontinuitäten geschlechtsspezifischer Handlungsspielräume gefragt worden. Zur Einlösung dieses Forschungsdesiderats skizzierte Bastian drei mögliche Blickwinkel, die im Rahmen der Tagung eingenommen werden sollten: Erstens sollte über die Untersuchung unterschiedlicher Verhandlungspraktiken nach geschlechtsspezifischen Handlungsfeldern gefragt werden; zweitens zielte die Frage nach der Selbstdarstellung der AkteurInnen in den Verhandlungen auf den Inszenierungsaspekt diplomatischer Praxis; und drittens sollte der Vergleich mit anderen Kategorien zu einer Beurteilung der Relevanz von Geschlecht in den Außenbeziehungen führen.

Die Grundlagen zur Beantwortung dieser Fragen wurden mit den ersten beiden Referaten gelegt. JOAN B. LANDES (Pennsylvania) nahm die diplomatische Zeremonie der „Übergabe“ (remise) Marie-Antoinettes an Frankreich auf einer Rheininsel als Ausgangspunkt, um nach der Rolle von Frauen in der Diplomatie des späten 18. Jahrhunderts zu fragen. Sie betonte dabei die Bedeutung der dynastischen Heiratspolitik für die Festigung neuer und somit noch fragiler politischer Allianzen und wies auf die Funktion der Frauen als Verhandlungsobjekte hin.

Die Rollen weiblicher Akteurinnen in den Außenbeziehungen höfischer Gesellschaften des 18. Jahrhunderts diskutierten auch CORINA BASTIAN (Bern), EVA DADE (Paris) und EVA OTT (Bern) in ihrer Präsentation der Ergebnisse des Berner Forschungsprojekts „Weibliche Diplomatie“. Sie zeigten, dass sowohl eine Fürstin wie Elisabetta Farnese, Königin von Spanien (1714-1746), als auch Hofdamen, Ehegattinnen von Botschaftern oder Mätressen, die über exklusiven Zugang zum Herrscher und Beziehungen zu ausländischen Gesandten verfügten, aktive Rollen in den Außenbeziehungen der Krone spielen konnten. Sie waren aufgrund ihres Geschlechts zwar formal von der Amtsinhabe in den Außenbeziehungen ausgeschlossen, vermochten aber unter Umständen gerade deswegen besser als Männer über informelle Kanäle Einfluss auf den jeweiligen Herrscher zu nehmen, zu dem sie oftmals in einem langjährigen Vertrauensverhältnis standen. Durch geschickte, auf die Geschlechterrollen des höfischen Normensystems rekurrierende Selbstinszenierungen sei es diesen Akteurinnen gelungen, sich neue Handlungs- und Verhandlungsräume innerhalb des höfischen Machtgefüges zu schaffen. Bemerkenswerterweise hätten diese informellen Handlungsspielräume von Frauen in den Außenbeziehungen trotz zunehmender Professionalisierung der Verwaltung weiterhin eine wichtige Rolle gespielt, auch wenn sich seit den 1760er-Jahren eine Normenhierarchie herausgebildet habe, die informelle Verhandlungen zunehmend negativ erscheinen ließ.

Auch KATRIN KELLER (Wien) richtete im ersten Panel über den Wandel von Normen und Verhaltenscodices den Fokus auf die strukturellen Merkmale der höfischen Gesellschaft, welche die Handlungsspielräume der in Außenbeziehungen involvierten Akteurinnen bestimmten: Zum einen sei die fehlende Trennung von „privaten“ und „öffentlichen“ Sphären hervorzuheben, die den Frauen und insbesondere den Fürstengattinnen auch im diplomatischen Bereich Handlungsmöglichkeiten eröffnete. Zum anderen seien den adligen Frauen als Teil eines höfischen Arbeitspaars gerade von den Zeitgenossen Aufgaben und Pflichten für das öffentliche Wohl und die Sicherung der Dynastie zugeschrieben worden. Drittens hätten Frauen eine wichtige Rolle bei der Etablierung von Patronage und klientelären Netzwerken gespielt. Schließlich sei es die Nähe zum Fürsten gewesen, die es diesen Akteurinnen erlaubte, als Vermittlerinnen der fürstlichen Gnade aufzutreten und so erheblichen politischen Einfluss auszuüben.

Der Wandel in der von Keller skizzierten Geschlechterordnung der höfischen Gesellschaft stand im Mittelpunkt der Ausführungen von CLAUDIA OPITZ (Basel). Ausgehend vom sozialtheoretischen Werk Montesquieus analysierte sie das Frauenbild der Revolutionszeit und kam zum Schluss, dass sowohl Verfechterinnen als auch Kritiker der politischen Partizipation von Frauen als Bürgerinnen im neuentstandenen Staatswesen das Ancien Régime als „goldenes Zeitalter“ der weiblichen Einflussnahme auf die Politik bewerteten, eine Einflussnahme, die im Kontext revolutionären Umbruchs freilich in einem negativen Licht zu erscheinen hatte.

Ein Beispiel derartiger Einflussmöglichkeiten einer Frau in der Diplomatie der höfischen Gesellschaft beschrieb JULIA SCHWARZ (Bern) in ihrem Referat über die bayerische Kurfürstin Henriette Adelaïde von Savoyen (1636-1676), die durch ihr persönliches Netzwerk zum französischen Hof und durch ihren Zugang zum Kurfürsten eine kontinuierliche französische Einflussnahme am bayerischen Hof ermöglichte. Für Henriette Adelaïde selbst spielte das Geschlecht auf dem diplomatischen Parkett höchstens eine untergeordnete Rolle, denn sie verstand sich selbst als eine den Männern ebenbürtige Akteurin. In den Diskussionsbeiträgen wurde sodann deutlich, dass solche diplomatischen Handlungsfelder von Frauen auch in der bürgerlichen Öffentlichkeit nicht gänzlich verschwanden. Man müsse ganz allgemein, so auch Opitz in ihrem Referat, wohl eher von Um-Ordnungen, als von einem völligen Bruch in den Geschlechterbeziehungen im 18. und 19. Jahrhundert ausgehen.

Im zweiten Panel stand die Frage nach der Inszenierung von Geschlecht zur Diskussion. KAY PETER JANKRIFT (Augsburg) zeigte am Beispiel des „Damenfriedens“ von Cambrai 1529, dass Frauen in der Vormoderne gerade dann auf die diplomatische Bühne traten, wenn die Männer sich nicht als verhandlungswillig oder verhandlungsfähig erwiesen. Die Verhandlungsführerinnen konnten dabei gemäß Jankrift spezifische „kulturelle Schlüsselkompetenzen“ in die Diplomatie einbringen, die sich im behandelten Fallbeispiel darin zeigten, dass das Vertragswerk von Cambrai zweisprachig – französisch und spanisch, aber nicht, wie sonst üblich, lateinisch – abgefasst wurde.

Im Referat von BIRTE FÖRSTER (Darmstadt) standen nicht die historischen Verhandlungen oder deren Ergebnisse, sondern die nachträgliche Inszenierung und Medialisierung von männlichen und weiblichen Verhaltensweisen in diplomatischen Verhandlungssituationen im Vordergrund. So sei etwa die Betonung des geschlechtsspezifischen Verhaltens der preussischen Königin Luise als „Frau und Mutter“ bei ihrem Zusammentreffen mit Napoleon 1807 im 19. und frühen 20. Jahrhundert stark an den nationalen Diskurs gekoppelt gewesen: Napoleon erscheine in diesem Kontext als der „korsische“ oder französische „Dämon“, der die Bitte der „reinen deutschen Frau“ um mildere Friedensbedingungen kaltherzig ablehnt.

NORMAN DOMEIER (Stuttgart) fragte in seinem Referat über den Eulenbergskandal (1906-1909) nach dem „dritten Geschlecht“ der Diplomatie und nahm damit eine flexible Gender-Kategorie in den Blick, die zwischen den beiden konträren Polen „männlich“ und „weiblich“ anzusiedeln ist: Im Falle des Eulenbergskandals wurde Homosexualität in der europäischen Presse zu einer Deutungskategorie internationaler Politik, anhand derer die Kooperationsbereitschaft und Friedensliebe des wilhelminischen Deutschlands während der Marokkokrise von 1905/06 diskreditiert werden konnte. Dieses Beispiel weise auf die geschlechtliche Verfasst- und Bedingtheit der internationalen Beziehungen hin, die sich insbesondere in Krisensituationen zeige.

SUSANNE SCHATTENBERG (Bremen) widmete den letzten Vortrag des Panels der ersten amtlichen Diplomatin der Moderne, der Russin Aleksandra Kollontaj (1872-1952). Anders als ihre männlichen Amtskollegen habe Kollontaj die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Vordergrund ihrer diplomatischen Tätigkeit gestellt, was die ideologische Frontstellung zu lockern vermochte. In ihrem diplomatischen Alltag in Schweden und Norwegen sah sich Kollontaj als Frau mit zeremoniellen Problemen konfrontiert, waren doch im diplomatischen Zeremoniell weibliche Bevollmächtigte nicht vorgesehen. So stellte sich beispielsweise die Frage, ob sie bei der Sitzordnung wie die Botschaftergattinnen als Dame oder aber als weiblicher Diplomat zu behandeln sei.

Im dritten, auf die Frage nach geschlechterspezifischen Netzwerken ausgerichteten Panel fragte RAPHAELA AVERKORN (Siegen) zunächst nach den Handlungsfeldern und Netzwerken hochadeliger Frauen in einer spätmittelalterlichen „frontier society“. Am Beispiel der Iberischen Halbinsel des 13. bis 15. Jahrhunderts zeigte sie, dass sich Frauen in verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Außenbeziehungen, die sich nicht grundsätzlich von denjenigen der Männer unterschieden, behaupten konnten. Ihre Netzwerke und Handlungsspielräume hingen dabei weitgehend von der Stellung zu männlichen Entscheidungsträgern ab, wobei Averkorn das Ehepaar als Arbeitspaar und die starke Fürstin sowie die Mätresse als charakteristische Formen der Einflussnahme skizzierte.

Anschliessend nahm JANE COUCHMAN (Toronto) die Netzwerke zweier Frauen aus dem hugenottischen Adel um 1600 in den Blick. Sowohl bei Éléonore de Roye als auch bei Louise de Coligny zeige sich, dass Frauen ihre durch regelmässigen Briefaustausch aufrechterhaltenen Netzwerke zu Verwandten und anderen Verbündeten nutzen konnten, um aktiv und erfolgreich Verhandlungen zu führen. Bereits die beteiligten Akteurinnen selbst erkannten dabei geschlechtsspezifische Verhaltensmuster: Als Vertreterinnen von Königen oder Fürsten hätten sich Frauen vor allem um Friedensverhandlungen bemüht, da sie dabei im Gegensatz zu männlichen Akteuren keinen Ehrverlust zu befürchten hatten.

Nach den Netzwerken international tätiger Frauen fragte MADELEINE HERREN (Heidelberg) im dritten Vortrag dieses Panels. In den 1920er-Jahren habe sich mit der Gründung des Völkerbundes ein neuer Bereich internationaler Politik herausgebildet, in dem auch Frauen von der Durchlässigkeit sozialer und nationaler Grenzen profitierten. Da diese machtpolitisch vermeintlich peripheren Gebiete wie Genf als Sitz des Völkerbundes zunehmend internationale Bedeutung erlangten, erweiterten Frauen als „subaltern diplomats“ den Kreis außenpolitischer Akteure. Ihre internationalen Netzwerke erwiesen sich dabei zunehmend als eine Herausforderung für die staatlichen Diplomatien.

Das vierte Panel zu geschlechterspezifischen Handlungsfeldern eröffnete SVANTE NORRHEM (Umeå) mit einem Referat über Frauen in den Außenbeziehungen Schwedens in den 1690er-Jahren. Waren (innen-)politische Aktivitäten von Frauen fester Bestandteil der politischen Kultur, so sah er den Einfluss von Frauen in den Außenbeziehungen vorwiegend auf Bereiche beschränkt, die mit der Dynastie und dem Haushalt in Verbindung standen. Der große Einfluss von Frauen bei Heiratsallianzen zwischen Königshäusern sei deshalb darauf zurückzuführen, dass es sich dabei nicht um Staatsaffären, sondern um dynastische Angelegenheiten gehandelt habe. Eine Intensivierung der Involvierung von Frauen sieht Norrhem durch die Professionalisierung des Gesandtschaftswesens im späten 17. Jahrhundert hervorgerufen: Da sich die Residenzzeiten der Ambassadoren verlängerten, konnten engere Beziehungen zwischen schwedischen Fürstinnen und den Gattinnen der Botschafter geknüpft werden.

Mit solchen Beziehungen zwischen Frauen befasste sich auch ELLINOR SCHWEIGHÖFER (Gießen) in ihrem Vortrag zu Diplomatengattinnen und Bürgerinnen im Frankfurt der 1850er-Jahre. Frankfurt sei insofern ein „diplomatischer Sonderfall“ gewesen, als an der Bundesversammlung ansässige, adlige Diplomaten und deren Ehefrauen auf eine nicht-aristokratische, wirtschaftliche Elite trafen. In einem solchen Umfeld seien Kontaktzonen entstanden, welche die Zuschreibung unterschiedlicher weiblicher Rollenbilder gefördert hätten. Ausgehend von den aus privaten Briefen, Memoiren und diplomatischen Korrespondenzen herauszulesenden (Selbst-)Darstellungen der Diplomatengattinnen und Wirtschaftsbürgerinnen schlug Schweighöfer drei Kategorien von Frauenrollen vor: Frauen seien als Spiegelbilder ihrer Ehemänner, als deren „Achillesverse“ und damit Instrument der Kritik oder als von ihrem Ehemann unabhängige Akteurinnen, die sich in die Politik einbinden ließen, wahrgenommen und dargestellt worden.

In ihrem gemeinsamen Referat führten SACHA ZALA und URSINA BENTELE (Bern) die Leitfragen der Tagung bis in die Gegenwart weiter, indem sie nach Geschlechterrollen in den diplomatischen Beziehungen der Schweiz in der Nachkriegszeit fragten. Ab den 1950er-Jahren stellten sich für die Schweizer Behörden Fragen nach dem Umgang mit ausländischen Botschafterinnen. In den verwaltungsintern und öffentlich geführten Diskursen um Titulierungen und protokollarische Fragen der Sitz- und Rangordnung zeige sich, dass der „body diplomatic“ eindeutig männlich geprägt war. Insbesondere für die Ehemänner von Diplomatinnen sei es schwierig gewesen, eine den Ehegattinnen von Diplomaten komplementäre Rolle zu finden. Auch im schweizerischen diplomatischen Corps begann der Diskurs um die Rolle der Frau in der Diplomatie nach dem Zweiten Weltkrieg: Den Schweizer Diplomatengatinnen wurde vor allem das Handlungsfeld der Repräsentation zugewiesen; verheiratete Frauen blieben bis 1976 vom diplomatischen Dienst ausgeschlossen.

In seinem Schlusskommentar erörterte JEAN-CLAUDE WAQUET (Paris) nochmals Wandel und Kontinuitäten der Kategorie „Geschlecht“, die in der Diplomatiegeschichte weder überbetont noch kleingeredet werden solle, sondern die es als eine neben anderen relevanten Kategorien zu berücksichtigen gelte. Geschlecht habe sowohl den Repräsentations- wie den Verhandlungsbereich diplomatischer Praxis strukturiert, wobei Waquet den Bruchcharakter der Zeit um 1800 betonte: Waren Frauen in der höfischen Gesellschaft in Verhandlungen involviert, aber von der (offiziellen) Repräsentation ausgeschlossen, so übernahmen sie als Ehefrauen im 19. Jahrhundert repräsentative Funktionen, wurden hingegen in Verhandlungspositionen marginalisiert. Nach der russischen Revolution begann die „Eroberung“ der Diplomatie durch die Frauen ausgehend von peripheren Gebieten, wobei die weibliche Präsenz auf dem diplomatischen Parkett in protokollarischen Fragen noch lange Zeit problematisch blieb.

Das Statement Waquets mündete in der abschließenden Diskussion in die Frage nach möglichen Perspektiven der Geschlechterforschung für die Geschichte der Außenbeziehungen und der Diplomatie. Als vertieft zu verfolgender Forschungsansatz wurde vorgeschlagen, die Rolle von mitreisenden Ehefrauen, beispielsweise an Fürstenzusammenkünften wie dem Reichstag, zu untersuchen. Mehrere Diskussionsbeiträge regten zudem dazu an, über die Geschlechterforschung hinaus die Haushalte von Diplomatinnen und Diplomaten stärker in den Blickpunkt der Forschung zu rücken. Allgemein gelte es, insbesondere die epochenübergreifenden Tendenzen und die Kontinuitäten des Effekts von „Geschlecht“ in der diplomatischen Praxis weiter zu untersuchen. Die Fruchtbarkeit einer solchen Diskussion, deren interdisziplinäre Erweiterung von den Veranstaltern ursprünglich intendiert war und in jedem Fall wünschenswert wäre, konnte im Rahmen dieser Tagung aufgezeigt werden.

Konferenzübersicht:

Corina Bastian/Christian Windler (Bern): Begrüßung und Einführung

Joan B. Landes (Pennsylvania): Visualizing the International: The Gender of Late Eighteenth-Century Diplomacy

Corina Bastian/Eva Dade (Paris)/Eva Ott (Bern): “Weibliche Diplomatie” – Frauen in Außenbeziehungen (18. Jahrhundert): Bilanz des Forschungsprojektes

Panel 1: Normen und Verhaltenscodices im Wandel

Katrin Keller (Wien): Frauen und Diplomatie in der höfischen Gesellschaft

Claudia Opitz (Basel): Zum Wandel der Geschlechterordnung im 18. Jahrhundert

Julia Schwarz (Bern): Kurfürstin Henriette Adelaïde von Savoyen als diplomatische Akteurin

Panel 2: Inszenierungen von Geschlecht

Kay Peter Jankrift (Augsburg): „Wenn Männer schweigen“. Margarethe von Österreich, Luise von Savoyen und der Damenfriede von Cambrai 1529

Birte Förster (Darmstadt): Die „reine“ Frau gegen den „korsischen Dämon“ – fiktionale Darstellungen weiblicher und männlicher Diplomatie im 19. und 20. Jahrhundert

Norman Domeier (Stuttgart): Das dritte Geschlecht der Diplomatie – Die Außenpolitik des wilhelminischen Deutschland unter dem Verdacht der Homosexualität

Susanne Schattenberg (Bremen): Alexandra Kollontaj und die „Rückkehr“ der Frauen in die Diplomatie mit der Sowjetunion

Panel 3: Geschlechterspezifische Netzwerke

Raphaela Averkorn (Siegen): Hochadelige Frauen auf der Iberischen Halbinsel als Handlungsträgerinnen der auswärtigen Beziehungen – weibliche Netzwerke in einer Frontier Society (13.-15. Jahrhundert)

Jane Couchman (Toronto): Women’s Letters across Europe: Huguenot Women’s Epistolary Networks and Diplomacy

Madeleine Herren-Oesch (Heidelberg): „Young Women Combining Beauty and Brains”. Außenpolitische Akteure im Jahrhundert des Internationalismus

Panel 4: Geschlechterspezifische Handlungsfelder – eine „Arbeitsteilung“?

Svante Norrhem (Umeå): Women and Foreign Relations: Sweden during the 1690’s

Ellinor Schweighöfer (Giessen): Kategorien der Weiblichkeit. Diplomatengattinnen und Bürgerinnen in Frankfurt am Main zur Zeit des Deutschen Bundes

Ursina Bentele/Sacha Zala (Bern): Von Ehefrauen, Sekretärinnen und Diplomatinnen. Diskurse, Biographien und Verwaltungspraktiken im schweizerischen diplomatischen Corps in der Nachkriegszeit

Jean-Claude Waquet (Paris): Commentaire final

Zitation
Tagungsbericht: „Das Geschlecht der Diplomatie“ – Geschlechterrollen in den Außenbeziehungen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, In: H-Soz-Kult, 16.02.2012, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-122699>.
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https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-122699

Ihr…
Tut mir echt Leid…
Ich habe EBEN soviel typisch weibliches beobachten können DAS MIR schlecht geworden ist. Ich würde ja jetzt einiges schreiben … Aber meine Erziehung hindert mich dran.
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Mir ist die Lust vergangen, mache später weiter. Und sowas HABT IHR gewählt!

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Sevgili okurlarım, tercüme ettirin…
YOK HALIM…
Hiç iyi değilim.