“1957 sollten die nächsten, vorgezogenen Wahlen stattfinden, da die Regierung unliebsame Sparmaßnahmen treffen musste die ihnen die Wählerstimmen gekostet hätte. Die geschwächte DP traf neue Wahlgesetze, um sich vor der erstarkten Opposition zu schützen. So wurden Koalitionen verboten, Politiker die 6 Monate vor der Wahl ihre Partei wechselten sollten von den Wahlen ausgeschlossen werden und Parteien nur dort zur Wahl antreten dürfen, wo sie sich auch ausgiebig organisiert hatten. Nach den Wahlen blieb die DP die Regierungspartei mit jedoch nur noch 47% der gesamten Stimmen und war damit mittlerweile deutlich geschwächt. Zudem waren mittlerweile vier verschiedene Parteien im Parlament vertreten. Damit konnte die DP ihre zuvor geplanten Sparmaßnahmen zur Erholung der Volkswirtschaft einsetzen, die jedoch zu erheblicheren wirtschaftlichen Problemen führten, als zuvor. Politische und wirtschaftliche Krisen wurden zudem durch die Regelung der einfachen Mehrheit im Parlament verschärft. Da die entstehenden Regierungen vom Wahlsystem stets profitierten kam es dazu, dass die Präferenzen der Wähler kaum Beachtung fanden und die Parteien zu keiner Zusammenarbeit verpflichtet waren. Dadurch dass die Regierungen auch stets die absolute Mehrheit besaßen, gab es kaum parlamentarische korrektiven (Alkan: 57f.).
Die politischen Verfehlungen führten zu großen Unruhen innerhalb der Bevölkerung. Dabei machten die Studenten vom Demonstrationsrecht den heftigsten gebrauch. Sie organisierten sich in Universitäten und protestierten regelmäßig gegen die Regierung und zum Unmut dieser. Gegen Ende der Legislaturperiode der Regierung wurden die Demonstrationen immer intensiver und der Blick richtete sich auf das Militär, denn die Regierung wollte die studentischen Strömungen im Keim ersticken. Ihre Repressionen führten jedoch nicht zum Erfolg, denn das Militär fügte sich nicht dem Willen der Regierung, sodass die Studenten trotz staatlicher Hürden ihrem Unmut kundtun konnten (Genc: 228).
Das politische System der Türkei der 60er und 70er
Das Militär entwickelte sich ebenfalls in den 30er Jahren im Zuge der Veränderungen des Staates und verinnerlichte die Reformen und die Ideologie Atatürks. Jedoch anstatt, dass sich das Militär dem Demokratisierungswunsch Atatürks widmete und sich in diesem Prozess mitdemokratisierte, sollte sich das Militär zu einer totalitären Institution entwickeln. Jegliche politischen Entwicklungen hin zu einer Demokratie sollten damit vom Militär selbst unterdrückt werden. Anstatt dass sich die Demokratie entwickelt, wurde sie durch das Militär erzwungen. Dabei waren die obersten Werte des Militärs der Kemalismus, also eine westliche Ausrichtung der Türkei hin zu einer Volksrepublik, die sich eigenständig und vom Volk heraus zu einer Demokratie entwickelt und sich modernisiert. Diese sollten jedoch durch die monolithische Ausrichtung des Kemalismus durch das Militär selbst nie erreicht werden. Zunächst einmal jedoch begriff sich das Militär als die Institution, die diese Ideologie in der Türkei schützen sollte (Söyler: 315). „
Çok yazmış, çok değinmişimdir bu konuya…
Gazi Mustafa Kemal Atatürk bir askerdi AMA aynı zamanda bir devlet adamı…
Bir demokrat, halkını…
Toprağını ve dinini seven, sayan bir insandı. Askerin politikadan KESINLIKLE uzak durması gerektiğine inan bir insandı!