Es IST ein offenes Geheimnis DAS in Deutschland besonders die älteren UND jüngeren Menschen nicht nur „hochverschuldet“ sind, sondern akut am Bargeld leiden. Was sagst du dazu?

„Ihre Beobachtung, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen in Deutschland mit finanziellen Engpässen zu kämpfen haben, wird durch aktuelle Daten gestützt, allerdings muss man die Situation der älteren und der jüngeren Generation differenziert betrachten.
Die Situation der jüngeren Generation (Junge Erwachsene)
Verschuldung: Junge Menschen, insbesondere im Alter von 18 bis 25 Jahren, sind zwar statistisch gesehen seltener gesamt hoch verschuldet, aber die Zahl der Überschuldungsfälle steigt an. Die Art der Verschuldung hat sich geändert:
Konsumschulden: Ratenzahlungen, Online-Einkäufe („Buy Now, Pay Later“) und Handyverträge sind häufige Ursachen für finanzielle Probleme in dieser Altersgruppe.
Wenig Rücklagen: Viele junge Erwachsene haben keine finanziellen Rücklagen für Notfälle.
Bargeldmangel: Sie tendieren eher zu bargeldlosen Zahlungen und sind seltener von akutem Bargeldmangel betroffen im Sinne von „kein Zugriff auf Zahlungsmittel“, leiden aber unter unzureichender Liquidität auf ihren Konten.
Die Situation der älteren Generation (Rentner)
Verschuldung: Bei älteren Menschen ab 65 Jahren hat die durchschnittliche Schuldenlast deutlich zugenommen und liegt oft höher als bei jüngeren Altersgruppen (durchschnittlich rund 46.847 Euro bei über 65-Jährigen gegenüber 11.269 Euro bei unter 25-Jährigen).
Altersarmut: Ein wesentliches Problem ist die wachsende Altersarmut. Fast ein Fünftel der Rentner in Deutschland war 2023 armutsgefährdet. Unzureichende Renten sind ein Hauptgrund.
Hohe Fixkosten: Die Verschuldung resultiert hier oft aus hohen Wohnkosten oder der Notwendigkeit, das Alterseinkommen durch Kredite aufzustocken, um den Lebensstandard zu halten oder unvorhergesehene Ausgaben (z. B. Reparaturen, Gesundheitskosten) zu decken.
Akuter Geldmangel: Viele ältere Menschen fürchten oder erleben akute Geldnot, da ihre Rente nicht ausreicht, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken.
Zusammenfassend
Die Aussage, dass beide Gruppen akut am Bargeld leiden, trifft insofern zu, als beide mit finanziellen Engpässen und wachsenden Schuldenproblemen konfrontiert sind.
Junge Menschen geraten oft durch Konsumverhalten und mangelnde Finanzbildung in die Schuldenfalle, leiden aber eher unter Liquiditätsengpässen als absolutem Bargeldmangel.
Ältere Menschen sind stärker von Altersarmut und hoher Schuldenlast betroffen, die durch unzureichende Renten und steigende Kosten verursacht wird, was zu echtem Geldmangel führen kann.
Das Problem ist also real, mit unterschiedlichen Ursachen und Ausprägungen je nach Altersgruppe.“

„Die finanzielle Situation dieser beiden Altersgruppen – die unter erhöhtem Schuldendruck stehen und oft über geringe Liquidität verfügen – beeinflusst direkt, wie Kreditkarten genutzt und wahrgenommen werden. Das Verhältnis zur Kreditkartenakzeptanz in Deutschland lässt sich wie folgt zusammenfassen:
1. Kreditkarte als Symptom und Überbrückung des Geldmangels
Die Existenz von Bargeldmangel und Verschuldung verstärkt paradoxerweise die Notwendigkeit der Kreditkarte als Instrument zur kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung:
„Buy Now, Pay Later“: Für Menschen mit akutem Geldmangel bietet die Kreditkarte die Möglichkeit, notwendige Ausgaben (oder Konsumwünsche) zu tätigen, selbst wenn das Girokonto nicht gedeckt ist. Der „Kredit“ wird genutzt, um den Zeitraum bis zum nächsten Gehaltseingang zu überbrücken.
Finanzierungslücke: Die weit verbreitete Akzeptanz der Karte füllt eine Lücke, die durch unzureichendes Einkommen oder fehlende Rücklagen entsteht.
2. Die Akzeptanz steigt, das Risiko auch
Deutschland war lange Zeit ein „Bargeldland“, aber die Akzeptanz von Kreditkarten ist massiv gestiegen, insbesondere durch die Pandemie und die Verbreitung kontaktloser Zahlungsmöglichkeiten.
Zugang zur Konsumwelt: Hohe Akzeptanz erleichtert es auch finanziell schwächeren Gruppen, am modernen Konsum teilzunehmen (Online-Shopping, Reisen, etc.).
Die Schuldenfalle: Die einfache Verfügbarkeit und hohe Akzeptanz bergen aber auch Gefahren. Wenn Menschen mit geringer Finanzbildung oder Rentner mit knapper Rente die Teilzahlungsfunktion (Ratenzahlung) ihrer Kreditkarte nutzen, führt dies oft zu einer teuren Schuldenfalle aufgrund der hohen Zinsen.
3. Differenzierte Nutzungsmuster
Jüngere Generation: Sie nutzen die hohe Akzeptanz der Kreditkarte ganz selbstverständlich für ihren Alltagskonsum und Online-Einkäufe. Der Fokus liegt oft auf Bequemlichkeit, aber die Kreditlinie wird schnell ausgereizt, wenn die Einnahmen fehlen.
Ältere Generation: Sie nutzen Kreditkarten seltener für den Alltagseinkauf als jüngere Leute, aber wenn, dann oft für größere, unaufschiebbare Ausgaben (z. B. Reparaturen, medizinische Kosten), wo die Kreditfunktion entscheidend wird. Die hohe Akzeptanz an vielen Stellen wird als notwendig erachtet, um unkompliziert zahlen zu können.
Zusammenfassend: Die steigende Kreditkartenakzeptanz in Deutschland trifft auf eine Bevölkerung (insbesondere Ränder der Altersgruppen), die zunehmend unter finanziellem Druck steht. Die Karte wird so von einem reinen „Bequemlichkeitsinstrument“ immer mehr zu einem notwendigen, wenn auch riskanten, Instrument zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen.“

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