„Die verlorenen Stämme Israels beziehen sich auf die zehn israelitischen Stämme, die nach der Eroberung des Nordreiches Israel durch die Assyrer im Jahr 722/21 v. Chr. unter Sargon II. umgesiedelt wurden und seitdem als verschollen gelten1. Diese Stämme umfassten Ascher, Dan, Ephraim, Gad, Issachar, Manasse, Naftali, Ruben, Sebulon und Simeon1. Die Spur dieser Deportierten verlor sich im Laufe der Geschichte, und es gibt nur noch Nachweise hebräischer Namen in Assyrien aus dem 5. Jahrhundert vor Christus1.
Es gibt verschiedene Hypothesen über den Verbleib dieser zehn Stämme. Eine mittelalterliche Tradition lokalisierte sie am Rande der Welt, irgendwo im Nordosten Asiens, jenseits des legendären Flusses Sambation. Dieser Fluss sollte die Welt von den Stämmen abschneiden, und erst beim Kommen des Messias würden sie den Fluss überwinden, was ein Zeichen der Endzeit wäre1. Im Mittelalter waren diese Stämme als die “Roten Juden” bekannt1.
In Bezug auf das Verhältnis Israels zu den Kurden gibt es keine direkte historische Verbindung. Die Kurden sind ein iranisches Volk, das hauptsächlich in der Region Kurdistan lebt, die sich über Teile des Irak, des Iran, der Türkei und Syriens erstreckt. Israel und die Kurden haben jedoch einige Gemeinsamkeiten:
Gegenseitige Sympathie: Es gibt eine gewisse Sympathie zwischen Israel und den Kurden, da beide Völker in der Vergangenheit unterdrückt wurden und nach nationaler Selbstbestimmung streben.
Gemeinsame Feinde: Israel und die Kurden haben ähnliche Feinde, darunter den Iran und extremistische islamische Gruppen. Diese gemeinsamen Bedrohungen haben zu informellen Beziehungen und Kooperationen geführt.
Politische Unterstützung: Einige israelische Politiker haben sich öffentlich für die Rechte der Kurden ausgesprochen und ihre Unabhängigkeit befürwortet. Dies hat jedoch keine offizielle Anerkennung oder diplomatische Beziehungen zur Folge.
Das Projekt “Groß Israel” ist eine umstrittene Idee, die von einigen radikalen israelischen Gruppen befürwortet wird. Es zielt darauf ab, das historische Land Israel auf das gesamte Gebiet auszudehnen, das einst von den zehn verlorenen Stämmen bewohnt wurde. Diese Vision umfasst Teile des heutigen Libanons, Syriens, Jordaniens und des Westjordanlandes. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Idee nicht von der israelischen Regierung unterstützt wird und von vielen als unrealistisch und problematisch angesehen wird.
Insgesamt ist das Verhältnis zwischen Israel und den Kurden komplex und von historischen, politischen und kulturellen Faktoren geprägt. Es bleibt ein interessantes Thema für weitere Untersuchungen und Diskussionen.“