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„Christen unter Assad-Regime mit stabilisierender Funktion für Syrien
Wie hat sich die Lage der Christ*innen in Syrien durch den Sturz Assads verändert?
In Syrien leben derzeit schätzungsweise 600.000 Christen verschiedener Konfessionen. Die Gesamtbevölkerung beträgt etwa 24 Millionen Menschen. Noch vor einigen Jahren wurde angenommen, dass Christen etwa 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen, doch diese Zahl ist durch die massive Auswanderung in den letzten Jahren deutlich gesunken. Unter dem Assad-Regime hatten die Christen eine stabilisierende Funktion – zumindest aus Sicht des Regimes. Minderheiten wie die Christen stellten keine Bedrohung für die Herrschaft der alawitischen Elite dar.“
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„Für Kurden wird es in Syrien nach Assad-Sturz besonders kritisch
Wie schätzen Sie die Lage anderer Minderheiten, etwa der Kurden ein?
Ein zentrales Problem für Minderheiten, nicht nur in Syrien, sondern in der gesamten Region, ist, dass sie in der Regel kaum eine Lobby haben. Minderheiten können oft ihre Interessen nicht wirksam vertreten, da sie weder die nötigen Strukturen noch genügend internationale Aufmerksamkeit haben. Das zeigt sich auch deutlich im Irak: Dort stoßen Minderheiten regelmäßig an ihre Grenzen, wenn es darum geht, ihre Rechte und Interessen durchzusetzen. Im Idealfall wäre ohnehin nicht mehr von Minderheiten die Rede, sondern von Bürgerinnen und Bürgern. So höre ich das auch immer öfter in Gesprächen mit Christen in der Region.
Der Gesprächspartner
Der evangelische Kirchenrat Hans-Martin Gloël studierte 1990/1991 in Jerusalem im Rahmen des ökumenischen Studienjahres an der Dormition Abbey. Später setzte er sein Studium an der Palästinensischen Bir-Zeit-Universität bei Ramallah fort, wo er Arabisch sowie arabische Literatur und Umgangssprache lernte.
Von 1997 bis 1999 war er als Pfarrvikar in Beirut, Libanon, tätig und war dort für die deutschsprachige Gemeinde zuständig, die auch Predigtstellen in Damaskus und Aleppo unterhielt. Nach seiner Zeit in Beirut leitete er 14 Jahre das Begegnungszentrum Brücke-Köprü in Nürnberg. Aktuell ist er als Referent im ökumenischen Bereich des evangelischen Landeskirchenamts Bayern für die Nahost-Arbeit zuständig, wobei der Schwerpunkt seiner Arbeit auf dem Irak liegt.
Für die Kurden dürfte die Situation noch schwieriger werden, sollte sich die US-Politik tatsächlich vollständig aus der Region zurückziehen. Aktuell sind dort noch etwa 900 US-Soldaten stationiert, vor allem im Osten Syriens. Doch wenn die USA, wie der zukünftige Präsident Donald Trump betont, sagen: „Das ist nicht unser Land, das ist nicht unser Krieg“ und sich endgültig zurückziehen, könnte das verheerende Konsequenzen haben. Ein solcher Rückzug mag als Nichteinmischungspolitik begrüßt werden, stellt jedoch Minderheiten wie die Kurden vor massive Herausforderungen.
Unsere Arbeit als evangelische Landeskirche ist hier ebenfalls involviert, da wir mit Partnern im Irak immer wieder auch Projekte in diesen Regionen umsetzen. Unsere Partner im Irak arbeiten nicht nur mit christlichen Gemeinden im eigenen Land, sondern auch mit solchen in Nordsyrien.
Stichwort Irak: Sehen Sie Parallelen zwischen dem Land und Syrien?
Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Syrien und dem Irak. Beide Länder standen lange unter der Herrschaft repressiver Regime – Saddam Hussein und Assad. Beide Präsidialdiktaturen haben ihre Bevölkerung massiv unterdrückt, und obwohl sie einen ähnlichen Hintergrund hatten, waren sie keineswegs immer Verbündete. Ihr Umgang mit Minderheiten war aber vergleichbar, und vieles von dem, was über Syrien gesagt werden kann, trifft auch auf den Irak zu.
Nach der amerikanischen Invasion im Irak geriet die Situation jedoch außer Kontrolle, was auch strukturelle Gründe hatte. Die USA lösten staatliche Institutionen sowie die Armee auf, was unzählige Menschen arbeitslos machte und tragende Säulen des Staates zum Einsturz brachte. Dieser strategische Fehler trug maßgeblich dazu bei, dass der Irak in Chaos und Gewalt versank.“
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ICH…
GEB euch DIE Kurden,
Wollen DOCH MAL SEHEN ob es euch gelingen wird solange…
Ich und meines gleichen Leben
Seit 1000 Jahren LEBEN WIR ZUSAMMEN
2024 – 1071 = 953
„Gaza-Krieg: Palästinenser verklagen Blinken wegen US-Unterstützung für Israel
Artikel von Katerina Alexandridi • 16 Std“
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/gaza-krieg-pal%C3%A4stinenser-verklagen-blinken-wegen-us-unterst%C3%BCtzung-f%C3%BCr-israel/ar-AA1w6cAW?ocid=msedgntp&pc=U531&cvid=3228cbd4600f4373bad4be37be6100aa&ei=7