BITTE es IST wichtig, NIEMALS einseitig. NIE

Informiert euch, fresst nicht alles was man euch vorsetzt…
Unterscheidliche Quellen…
Und dann fangt an zu Denken!

„Krisen- und Insolvenzticker – EU-Länder kaufen LNG im Wert von 12,5 Milliarden aus Russland
1 Dez. 2022 07:30 Uhr“

https://pressefreiheit.rtde.live/wirtschaft/150363-krisen-und-insolvenzticker-bdi-regierung/

ODER…

„Venezuelas koloniale Erpressung: Wie man ein Land dazu bringt, auf seine Bodenschätze zu verzichten
1 Dez. 2022 06:00 Uhr“

https://pressefreiheit.rtde.live/amerika/155915-venezuelas-koloniale-erpressung-wie-man/

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In jungen Jahren…
Hatte ich mal im türkischen erzählt…



Die jüdischen Mitbürger, Menschen vor denen ich den größen Respekt habe…
Trotz alle dem was sie erlebht haben…
Sie SIND gläubige Menschen…
GESTERN…
Ich BIN ausgerastet, weil…
Irgendso ein Type…
Die Intelektuellen, die Akademiker WÄREN NEIN nicht gegen Juden sondern gegen Israel…
Dem Staat…

NEIN, ich denke so wie ich…
Auch sie seind gegen ihre Politik!

„Archiv
Über das Verhältnis von Intellektuellen zu Juden

Antisemitismus ist nur Thema, wenn die Juden aktuell sind, aber das ist eigentlich nichts Neues. Der Antisemitismus in der alten Form wurde akut bei wirtschaftlichen Skandalen und Krisen. Und 1914 war die Situation eines Juden in Deutschland ganz anders als 1918. Insofern ist das noch kein Argument. Das einzige Argument, das es aber schon gibt – und das ändert sehr, das glaube ich schon – ist: Es gibt jetzt auch eine jüdische Politik, die souverän ist, die darauf auch reagieren kann.

Von Thomas Kleinspehn | 27.01.2005

So umschreibt der österreichische Romancier und Historiker Doron Rabinovici die Besonderheiten des Antisemitismus in der Gegenwart. Er ist der Mit-Herausgeber eines Sammelbandes, in dem Autoren wie Michael Walzer, Judith Butler, Daniel Goldhagen, Alain Finkielkraut, Ulrich Beck, Andrei Markovits, Moshe Zimmermann und Dan Diner versuchen, eine Debatte über den „Neuen Antisemitismus“ anzustoßen. Und so groß die Zahl der Autorinnen und Autoren, so vielfältig sind auch die Ansichten. Dennoch ist es das Verdienst des Bandes, dass in ihm zum ersten Mal eine Diskussion aufgefächert wird, die an die Substanz des intellektuellen Selbstverständnisses in Europa geht: das Verhältnis von Intellektuellen zu Juden – zwischen links und rechts. Doron Rabinovici geht in seiner Interpretation von einem alten Antisemitismus in neuen Gewande aus.

Der Judenhass war ja zu einer gewissen Zeit nicht rassistisch, sondern religiös motiviert. Und heute ist es wieder so, dass er oft nicht rassistisch argumentierend einem entgegentritt, auch nicht religiös argumentierend. Man merkt, dass mit der gleichen Leidenschaft und dem gleichen Maß auch an Irrationalität ein Ressentiment geäußert wird, das sich kritisch gibt, so tut als ginge es um Politik und der Zionismus wird dort teilweise als Codewort verwendet. Aber das tritt dann wieder in verschiedenen Formen auf. Deswegen haben wir in dem Buch versucht verschiedene Themen abzudecken.

Rabinovici macht drei Formen des Antisemitismus aus: den verborgenen Antisemitismus in der Debatte um die deutsche Geschichte und den Nationalsozialismus, den latenten Antisemitismus der Linken und schließlich den verstärkt auftretenden Judenhass in der islamischen Welt. Das paradoxe an diesen Formen des Antisemitismus sei, dass sie nur im neuen Gewande auftreten, aber eigentlich sehr alt sind. Sie bündeln sich in einer überzogenen Israel-Kritik und einem Antiamerikanismus, der nach Ansicht vieler der Autoren dieses Bandes durchzogen ist von antisemitischen Unterströmungen. Besonders pointiert das Andrei S. Markovits in seinem Beitrag. Der Politikwissenschaftler an der US-Universität Ann Arbor versucht zu belegen, dass sich Israel seit den 60er Jahren in den Augen vieler europäischer Intellektueller zu einem Anhängsel der USA entwickelt habe. Kritik an der amerikanischen Machtpolitik sei so auch auf Israel übertragen worden. Mit der Zuwanderung vieler Menschen aus islamischen Ländern und der Öffnung der Ost-Grenzen habe sich in Europa eine Verunsicherung breit gemacht, die häufig auf den Nahost-Konflikt und die Rolle Israels projiziert werde. Vor allem linke europäische Intellektuelle hätten Sympathie mit unterdrückten Muslimen im Nahen Osten entwickelt – mit antisemitischen Untertönen. Die Kritik an der israelische Politik diene ihnen als gemeinsame Projektionsfläche. Das betont auch Doron Rabinovici. Er spricht von einem antiimperialistischen Antizionismus.

Es wird ja oft negiert, dass es überhaupt ein jüdisches Selbstbestimmungsrecht geben dürfte. Ich glaube, es gibt ein Problem der Gleichheit für die Ungleichen bei denen, die Gleichheit fordern im Gefolge der französischen Revolution. Aber das heißt nicht, dass man deswegen wirklich auf Gleichheit beharrt. Das andere ist, dass einen antiimperialistischen Antizionismus gibt, der den Zionismus verwendet als Ersatzobjekt. In den Zionismus wird etwas eingeschrieben, was eigentlich Teil der europäischen Gesamtgeschichte ist und es wird auf diese Weise ausgelagert. Die Schuld wird auf die Juden übertragen.

Dieses Gemenge aus Schuldvorwürfen und Projektionen hat der Schriftsteller Rabinovici in seinem letzen Roman „Ohnehin“ sehr eindrücklich in seiner ganzen Ambivalenz beschrieben. Im vorliegenden Essayband schiessen sich jedoch viele Autoren in ihrer Kritik relativ ungebrochen auf die Linke ein. Markovits wirft ihr beispielsweise vor, antisemitische Übergriffe zu bagatellisieren. Wie er versäumen jedoch viele Autoren genau zu bestimmen, wen sie mit der Linken wirklich meinen. Dadurch entsteht häufig der Eindruck, als ziele der Band ausschließlich auf linke Intellektuelle und als seien sie die eigentliche Gefahr. Im Kern geht es jedoch um die Einschätzung israelische Politik und um die Frage, wann eine Kritik an ihr legitim ist.

Als eine der wenigen Autoren verteidigt die amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Feministin Judith Butler das Recht, auch Israel zu kritisieren. Sie begreift den Antisemitismus-Vorwurf an Intellektuelle eher als Drohung und Einschüchterung. Denn Kritik an israelischer Politik bedeute weder Kritik am Jüdischen schlechthin, noch den Terror gegenüber Israel zu rechtfertigen. Quer zu einigen seiner Autoren formuliert das auch Rabinovici.

Die jetzige Politik Israels unter Sharon ist kein Argument für Antisemitismus, Antisemitismus ist kein Argument für die jetzige Politik Israels unter Sharon. Dieser Gedanke, der eigentlich so eine Art von Verschieben der Perspektiven bedeutet, ist, glaube ich, weiterhin relevant, weil das Akzeptieren von Antisemitismus in der politischen Kritik bestärkt die Sicht jener, die nur ethnisch argumentieren und unterminiert die Position jener Kräfte, die Frieden jenseits des Ethnischen suchen.

Die Perspektive jenseits der Lagermentalität pointiert am deutlichsten der französische Philosoph Alain Finkielkraut, dabei ist er eher der konservativen Rechten zuzurechnen.

Zwischen Tabus und Vorurteilen suchen Autoren dieses Sammelbandes einen politischen Weg, der sich letztlich mit der Situation in Europa und dem Nahen Osten auseinandersetzt; einen Weg, der den Holocaust nicht vergisst, ihn aber nicht als Legitimation benutzt oder gar missbraucht. Der Sammelband enthält keine fertigen Antworten, aber eine Menge Anregungen für eine Debatte, die sich allmählich vom Schatten des Holocaust löst – mit allen Widersprüchen.“

https://www.deutschlandfunk.de/ueber-das-verhaeltnis-von-intellektuellen-zu-juden-100.html